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Leih-Räder, Busse und Bahnen oder auch Carsharing per App zu vernetzen, macht den mobilen Umstieg einfacher.

Ute Möller
04.12.2023
Lesezeit: 3 Min.

Schon die kleinste Veränderung zählt

Katharina Heinritz arbeitet bei insertEFFECT: Wandel braucht gute Kommunikation

Der Adventskalender 2023 von Flamingo und Dosenbier zeigt Menschen, die mutig die Welt verändern. Weil sie sich selber in die Pflicht nehmen, in der Klimakrise zu handeln. Und auch noch Freude daran haben. Wandel ist machbar und findet längst statt. Lassen wir uns nichts anderes erzählen.

Hinter Türchen Nummer 4 beantwortet Katharina Heinritz die drei Fragen des Adventskalenders 2023 von Flamingo und Dosenbier. Sie arbeitet in Marketing und Vertrieb bei insertEFFECT. Das Unternehmen entwickelt in der Hessestraße in Nürnberg App-Lösungen für Mobilität. So arbeitete insertEFFECT an der App NürnbergMOBIL mit. Ziel der jungen Firma ist es grundsätzlich, Städte grüner und die Vernetzung verschiedener Mobilitätsformen einfacher zu machen.

Will Mobilität durch Kommunikation verändern: Katahrina Heinritz arbeitet bei der Firma insertEFFECT. Foto: oh

Frau Heinritz, mit welcher Idee möchten Sie ganz persönlich die Welt der Mobilität verändern?

Katharina Heinritz: Mein psychologischer Fachhintergrund hindert mich leider daran, eigenhändig technologische Innovationen wie ein modernes Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem oder einen CO2-neutralen Treibstoff für Flugzeuge zu erschaffen. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass Veränderungen auf niedrigerer Ebene ebenfalls sinnvoll sind. Daher ist meine Idee, die Welt der Mobilität durch bewusste Kommunikation und interaktive Dialoge zu transformieren.

Menschen für nachhaltige Mobilität sensibilisieren

Anstatt mich auf technologische Innovationen zu konzentrieren, versuche ich in persönlichem und beruflichem Kontext ein Bewusstsein für nachhaltige Fortbewegung zu schaffen. Mein Ziel ist es, Menschen für nachhaltige, öffentliche Verkehrsmittel zu sensibilisieren und aufzuzeigen, warum ich mich persönlich lieber in den Zug, Bus und auf das Fahrrad setze, anstatt ein eigenes Auto zu besitzen.

Kleine Veränderungen in den Gewohnheiten jedes einzelnen Individuums und den Regularien jeder einzelnen Organisation können in ihrer Gesamtheit einen bedeutenden Einfluss auf die Umwelt haben. Indem ich das Bewusstsein für diese Themen schärfe und Gespräche darüber fördere, hoffe ich, einen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Mobilitätskultur zu leisten. Manchmal ist der erste Schritt zur Veränderung einfach nur, andere zu inspirieren, ihr eigenes Verhalten zu überdenken und bewusste Entscheidungen zu treffen.



Was ist Ihre Motivation?


Meine Motivation, die Welt der Mobilität zu verändern, rührt daher, zu einer zukunftsfähigen Welt beizutragen und kommenden Generationen eine ressourcenvolle Umgebung zu hinterlassen. Die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, insbesondere im Kontext von Umweltbelastungen und dem Klimawandel, erfordern eine grundlegende Veränderung in unserem Verhalten, eben auch im Bereich der Mobilität.

Persönliche Werte leben

In der Mobilitätswende sehe ich nicht nur eine technologische oder infrastrukturelle Anpassung, sondern ein Schlüsselelement auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft. Sie ist nicht nur eine technische oder logistische Herausforderung, sondern eine Chance, aktiv zu gestalten, wie wir uns nachhaltig auf unserer Erde bewegen können. In diesem Kontext bin ich froh darüber, mit insertEFFECT einen Arbeitgeber gefunden zu haben, für den ich mein persönliches Wertesystem nicht verbiegen muss.

Basierend auf meinen eigenen Erfahrungen kann ich nur dazu ermutigen, einen Beruf zu wählen, bei dem persönliche Überzeugungen und berufliche Tätigkeiten in harmonischem Einklang stehen.



Welche Unterstützung aus Gesellschaft und Politik wünschen Sie sich?


Die Unterstützung aus Gesellschaft und Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung von nachhaltiger Mobilität. Von der Politik erhoffe ich mir beispielsweise einen stärkeren Fokus auf diese drängenden Themen. Das bedeutet nicht ausschließlich, bestehende Unternehmen stärker zu reglementieren, sondern vielmehr Raum für nachhaltige Innovationen zu schaffen. Gleichzeitig sollten für Privatpersonen Anreize und Vergünstigungen geschaffen werden, um umweltfreundliche Alternativen attraktiver zu gestalten. In diesem Zuge halte ich es für sehr schädlich, dass beispielsweise Bahnreisen teils teurer sind als Flüge.

Abkehr von der Cancel Culture

Von der Gesellschaft auf der anderen Seite wünsche ich mir eine Abkehr von der Cancel Culture und einen offenen Raum für konstruktiven Diskurs. Offene Diskussionen ermöglichen es, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen und gemeinsame Lösungen zu finden. Eine zu starre Haltung kann dazu führen, dass Menschen aus Prinzip nachhaltige Alternativen ablehnen.