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Ute Möller
11.10.2022
Lesezeit: 2 Min.

Mädchentag – braucht es, leider!

Internationaler Tag erinnert an Benachteiligungen für Mädchen - Politikerin wollen nur 14 Prozent werden

Der Internationale Mädchentag erinnert seit zehn Jahren am 11. Oktober daran, dass Mädchen weltweit benachteiligt werden. In München ist heute Party auf dem Marienplatz, auf rosa Beleuchtung wird aus Energiespargründen verzichtet. In Nürnberg dürfen Mädchen den Oberbürgermeister und die Sozialreferentin bei der Arbeit begleiten. Take-Over-Aktion nennt sich das. Und ist sicher genauso schön und im Einzelfall aufregend wie die Marienplatz-Sause. Öffentliche Zeichen sind wichtig, um Gleichstellung vielleicht doch irgendwann zu erreichen. Und es gibt immer noch viel zu viele viel zu gute Gründe, an ihnen festzuhalten. Nicht nur, dass Mädchen auch in Deutschland immer noch gelinde gesagt „andere“ Bildungsvoraussetzungen haben als Jungs.

Eine Befragung von Plan International Deutschland zeigt jetzt: In Deutschland klafft eine weitere große Gender-Lücke. Nämlich die zwischen der Überzeugung, dass politisches Engagement wichtig ist, und dem Wunsch, sich selber aktiv einzumischen. Für den aktuellen Welt-Mädchenbericht „Equal Power Now“ wurden 29 000 Mädchen und junge Frauen in 29 Ländern zu politischer Teilhabe befragt, 1000 von ihnen leben in Deutschland. Und jetzt kommt’s: 95 Prozent der Befragten in Deutschland finden es zwar wichtig, sich politisch zu engagieren. Aber nur 14 Prozent können es sich vorstellen, selbst Politikerin zu werden. Und nur sieben Prozent würden gerne mal Regierungschefin werden.

Ich werd mal Chefin, Regierungschefin

Damit liegt Deutschland laut Plan International unter dem internationalen Durchschnitt. Weltweit haben 20 Prozent der befragten Mädchen und jungen Frauen angegeben, Regierungschefin auf Länder- bzw. Regionalebene werden zu wollen. Immerhin fast ein Viertel kann sich vorstellen, sich in ein Parlament wählen zu lassen.

Zu dem Ergebnis passt, dass nur etwas mehr als die Hälfte aller Befragten in Deutschland der Ansicht ist, Frauen würden in führenden politischen Positionen akzeptiert. Darüber hinaus sagen 21 Prozent der befragten Mädchen in Deutschland, sie glaubten, nicht genug von Politik zu verstehen.

Mädchentag: Mal Los-Takeovern und gucken was passiert

Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International Deutschland, fordert jede mögliche Unterstützung für Mädchen, um sich zu organisieren und ins politische Handeln zu kommen. Politikerinnen sollten die Beteiligung von Mädchen vorantreiben.

Also Take-Over-Aktionen wann immer es möglich ist. Take-Over-Aktionen bei Flamingo und Dosenbier gingen auch. Texte raushauen, über das, was gerade wichtig ist im Leben. Ein Thema für die Übernahme durch den Nachwuchs: Was wäre, wenn ich doch Politikerin würde und dafür sehr wohl geeignet und gebildet genug wäre und was würde ich dann durchsetzen wollen? Mal Los-Takeovern und dann gucken, was passiert. Eine prima Idee, nicht nur am Internationalen Mädchentag. Interessierte können sich gerne melden.